Ortschronistentagung 2021 in Parchim

Ortschronistentagung 2021 in Parchim
(Foto: A. Adam)

Die Stiftung Mecklenburg organisierte die

Fachtagung für Ortschronist*innen des Landkreises Ludwigslust-Parchim und der Stadt Schwerin (Programm)

Am 18. September 2021 fand in Parchim die von der Stiftung Mecklenburg organisierte Fachtagung statt. Die versammelten Hobbychronisten dieser Region scheinen besonderes Glück zu haben – trotz Corona musste bisher keine der jährlichen Tagungen abgesagt werden. Leider boten die Räume des gastgebenden LEB Bildungszentrums nicht genügend Platz, um allen Interessenten die Teilnahme zu ermöglichen.

Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer der Stiftung Mecklenburg Dr. Florian Ostrop ging die Parchimer Stadtpräsidentin Frau Ilka Rohr in ihrem Grußwort auf die im Bau befindliche Kulturmühle ein. Am Vortag wurde die Baustelle von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig besucht und wir erhielten eine Einladung, unsere Tagung 2023 in der Kulturmühle durchzuführen. Frau Rohr nutzte auch die Gelegenheit dem Heimatbund Parchim e.V. zu seinem 100jährigem Bestehen zu gratulieren. Die Glückwünsche konnte Herr Mark Riedel, der Vorsitzende des Vereins, entgegennehmen. Anschließend übernahm der Rostocker Historiker und Publizist Dr. Reno Stutz die Moderation der Tagung.

Im ersten Beitrag „Vom Steinbeil bis zum Zweiten Weltkrieg? Archäologische Perspektiven in Ortschroniken“ berichtete Dr. C. Michael Schirren (Schwerin) vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege über den erweiterten Archäologiebegriff. Während früher nur Funde bis zur Reformation betrachtet wurden, sind nun Fundobjekte bis in unsere Neuzeit im Fokus der Archäologie. Dr. Schirren wies insbesondere auch auf den „Fund des Monats“ auf der Website des LAKD (www.kulturwerte-mv.de) und das für Ortschronisten nützliche Ortsaktenarchiv hin.

Im zweiten Beitrag berichtete der Pädagoge, Ornithologe, Botaniker, Heimatkundler, Naturschützer und Kreistagspräsident a. D. Walter Kintzel (Parchim) über „Methoden der Materialsammlung zur Heimatgeschichte zwischen Plau und Parchim“. Wer hätte gedacht, dass aus dem heutigen Bewuchs slawischer Burgwälle in der Region auf Ess- und andere Gewohnheiten der damaligen Bewohner geschlossen werden kann?

Gemeinsam mit Dr. Antje Strahl (Rostock) berichtete der Moderator der Veranstaltung, Dr. Reno Stutz (Rostock), über das Projekt „Zum Umgang mit Rücklässen von ‚Republikflüchtigen‘ im Bezirk Schwerin (1949–1989)“. Bei diesem Projekt war die Menge der besuchten Kreis- und Stadtarchive sowie der Museen sehr beeindruckend. Besonders angenehm war der Kontrast der sachlichen Vortragsweise des einen Vortragenden zur lebendig frischen des anderen.

Den letzten Vortrag der Veranstaltung hielt Dr. Geert Ruickoldt (Parchim) mit dem Thema „Von Hexen und Henkern, Hirten und Holländern: (un)gewöhnliche Menschen in Mecklenburg“. Die Beschreibung der „Tätigkeiten“ dieser Menschen wurde durch ihre Namen aus der Region ergänzt – ein interessantes Thema für jede Ortschronik.

Die Tagung wurde in Kooperation mit dem Heimatbund Parchim e.V., dem Museum und der Stadt Parchim sowie dem Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte durchgeführt. Wie auch im vergangenen Jahr war die logistische Leistung unter Corona-Bedingungen von Dr. Ostrop und Frau Ludwig (Stiftung Mecklenburg) hervorragend. Herzlichen Dank an beide sowie auch an den souveränen Moderator Dr. Stutz.

(Text: D. Garling)

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