Ortschronistentagung 2023 in Güstrow
Die Stiftung Mecklenburg organisierte die
Fachtagung für Ortschronist*innen des Landkreises und der Stadt Rostock. (Programm)
Am 25. März 2023 fand im schönen Kreistagssaal des Landkreises Rostock in Güstrow nach drei Jahren Pause endlich wieder eine Fachtagung für Ortschronisten statt. In gewohnter Form organisiert von der Stiftung Mecklenburg und moderiert von Dr. Reno Stutz. Unter den ca. 40 Teilnehmenden waren auch wieder einige Mitglieder das MFP e.V., eine schöne Tradition. Orts – und Familienforschung hat bekanntermaßen viele Berührungspunkte.
Das Tagungsprogramm war sehr interessant zusammengestellt:
- Christiane Schilf (Bülower Burg):
Zur Siedlungsgeschichte im Raum Güstrow/Teterow auf der Grundlage des Reichssiedlungsgesetzes vom 11. August 1919 - Karsten Richter (Schwerin):
Funktion und Nutzen der Datenbank des Volksbundes. Online-Gräbersuche am Beispiel des mecklenburgischen Reserveoffiziers im Ersten Weltkrieg Karl Axel v. Monroy - Dr. Johann-Günter König (Bremen/Klein Siemen):
Klein Siemen – eine slawische Siedlung macht Geschichte - Peter Becker (Stülow):
Meine Erfahrungen als Ortschronist für die Ortsteile der Gemeinde Retschow
Der MFP e.V. war mit einem Vortrag vertreten: Unser 2. Vorsitzender Andre Adam stellte in seinem Vortrag „Wenn aus Familienforschung Ortschronistenarbeit wird. Zehna, ein Heimatort meiner Familie“ die enge Verknüpfung von Familienforschung und Ortschronistenarbeit am Fall seiner eigenen Familie und dem Ort Zehna dar. Familiengeschichten sind oft nur Episoden in der langen Geschichte von Orten. Zehna als Rittergut und Kirchspielort ist ein Ort mit einer aufregenden Geschichte: Geheime Räte des Herzogs, Hexenverfolger, Domänenräte, Arzte, Verleger… Alles ist dort zu finden. Die 1986 durch einen Brand zu Ende gegangene Geschichte des alten Gutshauses wies den Weg zurück in die Vergangenheit. Das Beispiel Zehna zeigt aber auch, wie schwierig die kontinuierliche Arbeit von Chronisten ist. Nach dem Niedergang der ABM-Maßnahmen im Jahr 2000 ist es sehr schwer, die Chronikarbeit wieder zu initialisieren, insbesondere, wenn man nicht vor Ort lebt.
Durch die vielen Fragen zu den Vorträgen fiel der allgemeine Erfahrungsaustausch am Ende sehr kurz aus und die Veranstaltung endete nach einer letzten Fachdiskussion erst nach 16 Uhr. Zum Ende bleibt noch der Dank an die tolle Organisation, vor allem an Frau Natzel von der Stiftung Mecklenburg, die für den steten Fluss an Kaffee, Getränken und Keksen sorgte. Alle gingen erfüllt mit neuen Anregungen und voller Vorfreude auf das nächste Treffen 2024 nach Hause.
(Text: A. Adam)